Dealer- und Floorman-Ordnung

Dealer-/ Floorman-Ordnung des PVB


Die nachfolgenden Punkte beziehen sich zum Teil auf die in den „PVB – Turnierregeln/Spielordnung“ genannten Situationen und sollen als Orientierungs- und Entscheidungshilfe für Dealer und Floorpersonal des PVB dienen!


§ 1 Floorman

(1) Das Floorpersonal ist angehalten, im besten Interesse des Spiels und mit Fairness als oberste Priorität zu entscheiden.
In gewissen Umständen kann es dazu führen, dass technische Regeln „ignoriert“ werden und im Sinne der Fairness entschieden wird.

(2) Die Spieler und die Dealer haben den Entscheidungen der Turnierleitung bzw. des Floorman Folge zu leisten. Die Entscheidungen sind endgültig.


§ 2 Vorbereitung ( Dealer )

(1) Der Dealer überprüft das ausgehändigte Kartendeck auf Vollständigkeit und Beschädigungen. Dazu werden u. a. alle Karten vor dem Spielbeginn und in jeder Pause nach Farben und Kartenwert sortiert und aufgefächert auf dem Tisch ausgelegt.

(2) Der Dealer prüft bzw. stellt sicher, dass jede/r Spieler/in den für diesen Wettbewerb geltenden Startstack bekommt (bei 10 Spieler/innen am THNL-Tisch = jeweils 30.000 , bei 9 = 35.000 , bei 8 = 40.000).

(3) Sobald die Spieler am Platz sind, prüft der Dealer die richtige Platzzuteilung mittels der Platzkarten, die der Spieler beim CheckIn erhält und meldet beanstandete Startstacks dem Floorman.

(4) Der Dealerbutton wird immer auf Platz 1 positioniert. Danach signalisiert er Bereitschaft.


§ 3 Mischvorgang ( Dealer )

(1) Grundsätzlich sollte der Mischvorgang mindestens dreimaliges Shuffeln beinhalten und einmal Stapeln.

(2) Ein „Wasch-Vorgang“ wird gelegentlich empfohlen.

(3) Der Einsatz einer Cut-Card ist Pflicht !

(4) Fallen eine oder mehrere Karten vom Tisch, muss der Floorman informiert und das Deck erneut überprüft werden bzw. das Deck gewechselt werden.


§ 4 Kartenzuteilung/Misdeals ( Dealer )

Auszug aus der „Spielordnung/Turnierregeln“ :


F: Regeln für das Austeilen der Karten

36: Misdeal
(1) Bei Misdeals gilt immer, dass neu gemischt und gegeben wird, vorausgesetzt, der Fehler wird bemerkt, bevor zwei/drei Spieler ihren Zug gemacht haben (siehe Nr.37: „Substantial Action“)

(2) Unter anderem sind die folgenden Situationen Misdeals:

a) Eine der ersten beiden Karten, die ausgeteilt werden, ist sichtbar.

b) Zwei oder mehr Karten werden durch den Dealer aufgedeckt.

c) Zwei oder mehr Karten sind sichtbar oder lagen im Kartenstapel verkehrt herum.

d) Die erste Karte wird dem falschen Spieler ausgeteilt (z.B. wenn der Button an der falschen Position liegt).

e) Karten werden an einen (z.B. leeren) Platz verteilt, der keine Karten erhalten durfte.

f) Ein Spieler, der Karten erhalten haben müsste, hat diese nicht bekommen.

g) Eine falsche Anzahl von Karten wurde bei einem Spiel ausgeteilt.

h) Eine Karte wurde nicht in der richtigen Reihenfolge ausgeteilt.

i) Wenn das Fehlen einer oder mehrerer Karten bemerkt wird.

(3) Wenn möglich sollte der Fehler durch den Dealer berichtigt werden. Dies ist u.a. nur möglich, wenn kein Spieler bereits Einsicht in seine Karten genommen hat und die richtige Kartenreihenfolge hergestellt werden kann.

(4) Am Button können Spieler zwei aufeinanderfolgende Karten ausgeteilt bekommen.

(5) Hat bereits „substantial action“ (siehe Nr.37 ) in einer ausgeteilten Hand stattgefunden, kann die Hand nicht mehr als Misdeal deklariert werden, sondern ist fortzusetzen.

(6) Hat ein Spieler 3 Karten erhalten und dies wird zu spät bemerkt, zieht der Floorman eine der Karten, die dann als Burncard verwendet wird.

37: Substantial Action (nach TDA) (siehe auch Nr.36)
(1) „Substantial Action“ ist wie folgt definiert:

a) zwei aufeinander folgende Aktionen von Spielern haben stattgefunden, von denen mindestens eine
eine bet oder ein call sein muss (also alle zwei Aktionen, die nicht zwei checks oder zwei folds sind) oder

b) drei beliebige Aktionen (check, bet, raise, call oder fold).

38: Boxed Card
(1) Wird eine Boxed Card (Eine Karte, die im Deck mit der Bildfläche nach oben liegt ) im Kartenblatt entdeckt, wird sie aus dem Spiel genommen und als nicht vorhanden gewertet.

39: Fouled Deck
(1) Ein „Fouled Deck“ nennt man ein Kartenblatt mit einer inkorrekten Anzahl von Karten. Dazu zählen auch Blätter mit verschiedenen Rückseiten oder mit mehreren Karten gleichen Werts oder gleicher Farbe.

(2) Spieler, die vorsätzlich eine Hand spielen, obwohl sie wissen, dass es sich um ein „Fouled Deck“ handelt, erhalten keine in den Pot gezahlten Chips zurück und können zusätzlich für das Zurückhalten ihres Wissens bestraft werden.

(3) Ein Spiel mit einem Deck, in dem eine oder mehrere Karten fehlen, macht keinen Unterschied in den
Ergebnissen der Hand.

40: Vier Karten Flop
(1) Wird ein Flop mit vier (statt drei) Karten verteilt, unabhängig davon, ob diese bereits umgedreht wurden, hat der Dealer die offensichtliche Burn-Karte (nur falls diese eindeutig zu identifizieren ist) zurück auf den Handstapel zu nehmen und als (nächste) Burn-Karte zu verwenden.

(2) Ist eine Identifikation der Burn-Karte nicht eindeutig möglich, sind diese vier Karten erneut verdeckt zu
mischen. Der Floorman wird dann aus diesen vier Karten eine Karte ziehen, die dann zur (nächsten)
Burn-Karte wird, während die anderen drei Karten den Flop bilden.

41: Weitere Irregularities
(1) Wenn ein Dealer versehentlich eine zusätzliche Karte dealt, bevor eine Aktion stattfindet, wird die Karte an die Spitze des Stapels gesetzt und als Burn-Karte für die nächste Runde verwendet.

(2) Am Anfang einer jeden Runde muss eine Karte „gebrannt“ werden. Wenn ein Dealer dies nicht tut oder mehr als eine einzelne Karte brennt, müssen die Karten an die richtigen Spieler wiederhergestellt werden, wenn der Fehler gefunden wird, bevor es einen Einsatz in dieser Runde gibt.

(3) Wenn versehentlich zwei Karten „gebrannt“ werden und eine Korrektur nicht eindeutig möglich ist, zieht der Floorman eine der beiden Karten, die dann als nächste Burncard verwendet wird.

(4) Wenn „Substantial Action“ (siehe Nr.37) erfolgt ist, gelten die Karten als gedealt.

(5) Wenn der Dealer die nächsten Karte dealt, bevor das Setzen komplett in einer Runde beendet ist, wird diese Karte eingemischt, die Setzrunde beendet und die nächste Karte neu gedealt.

(6) Sollte der Dealer das Deck foulden, weil er dachte, der Deal ist vorbei, muss die Hand trotzdem zu Ende gespielt werden und das Deck so gut wie möglich wiederhergestellt werden.



§ 5 Bestimmen der Gewinnerhand laut Punkt H (60-74) der Turnierregeln/Spielordnung ( Dealer )

Um die Gewinnerhand ordnungsgemäß zu bestimmen, sollte der/die Dealer/in generell folgende „Arbeitsschritte abarbeiten“ :
1.) Showdown/Ablage aller noch im Spiel befindlichen Hände in der Nähe des „Boards“,
2.) Bestimmen der offensichtlichen Gewinnerhand,
3.) Umdrehen der offensichtlichen Verliererhand,
4.) Kurzes Abwarten, ob ggfs. durch eine/n Spieler/in Widerspruch erfolgt,
5.) Zuschieben des Pots,
6.) Kurzes Abwarten, ob ggfs. durch eine/n Spieler/in Widerspruch erfolgt und dann erst
7.) Einsammeln der „Boardkarten“ und der „Gewinnerkarten“.
Wenn bis jetzt immer noch kein Widerspruch erfolgt ist, werden (erst jetzt) die „Boardkarten“ und die „Gewinnerkarten“ zum „Muck“ gelegt und mit dem Mischvorgang für die nächste Hand begonnen. Die „Widerspruchsfrist“ (das Recht, eine Hand anzufechten) endet mit diesem ersten Mischen der Spielkarten (siehe Punkt 72 der Turnierregeln/Spielordnung).


§ 6 Rabbit Hunting ( Dealer )

Das Aufdecken aller Gemeinschaftskarten, die noch „gekommen wären“, ist nicht erlaubt.


§ 7 „Time/Zeit“ beantragen ( Dealer / Floorman )

(1) Nachdem eine annehmbare Zeit (ca. 1 min. bei Minimalentscheidungen, ca. 2 min. bei All In-Situationen) für die Entscheidung eines Spielers abgewartet wurde, darf ein/e Spieler/in beim Dealer „Time“ beantragen.

(2) Um „Time“ zu rufen, muss ein Spieler an seinem zugewiesenen Platz sein.

(3) Nur der Dealer darf in Abhängigkeit von der Spielsituation entscheiden, ob eine „annehmbare Zeit“ vergangen ist und dann die Turnierleitung zur „Zeit“-nahme rufen.

(4) Ab Beginn der „Zeit“-nahme durch das Floor-Personal hat der Spieler noch eine weitere Minute Zeit für seine Entscheidung. Hierbei werden die letzten 10 Sekunden heruntergezählt und die Hand danach für „tot“ erklärt. Hat der Spieler nicht vor Ablauf des Countdowns agiert, ist seine Hand automatisch tot.

(5) Das wiederholte und offensichtliche Verzögern des Spiels kann geahndet werden.


§ 8 Ermahnung/Hinzuziehung des Floorman ( Dealer / Floorman )

(1) Stellt der Dealer fest, dass ein Spieler am Tisch gegen Regeln oder Etikette verstößt, ist er berechtigt und angehalten, diesen auf seine Verfehlung hinzuweisen (Hinweis).
Der Hinweis ist auf der Tischkarte mit dem entsprechenden Spielernamen zu notieren.

(2) Wiederholt sich bei einem Spieler ein Verstoß oder treten unterschiedliche Verfehlungen auf, ist allein der Dealer berechtigt, den Floorman hinzuzuziehen ! Nur der Floorman ist befugt, nach Abwägen der bisherigen Hinweise und Verfehlungen nunmehr Ermahnungen und Sanktionen auszusprechen !
Die Ermahnungen/Sanktionen sind auf der Tischkarte mit dem entsprechenden Spielernamen zu notieren.

(3) Ein Spieler kann den Floorman nicht selbst hinzuziehen. Er muß den Dealer um Hinzuziehung des Floorman ersuchen.